...step right up, sit right down...

Hier möchte ich meine Gedanken niederschreiben, ein Ventil für Seltsames, Schönes, Sinnloses, Alltägliches und alles was sonst noch im Leben, eines vielleicht etwas zu vertäumten Menschleins geschieht, finden.



Sonntag, 1. Mai 2011

kleine, begrenzte Gedanken kleiner, begrenzter Menschen

Uns schwarzen Wesen wird ja nachgesagt, dass wir unglaublich misanthropisch sind. Wir mögen die Welt nicht wirklich gerne und trinken absolut immer nur Rotwein. Ausserdem stolpern wir, mit Vorliebe nachts, durch Friedhöfe und wenn wir das, warum auch immer, nicht tun, versuchen wir dem Tod durch Gedichten darüber näher zu sein. Wir stehen ganz doll auf Fledermäuse und verschlingen jeden noch so schundigen Vampierroman.

Wir ziehen nur schwarze Klamotten an, speziell uns weibliche Wesen verbindet eine tiefe Verbundenheit mit schwarzen (Panne)Samt und Silberkettchen mit falschen Rubinen dran. ( Ist es nicht toll dass Clair`s nun für ganz wenig Geld solch tolle Dinge anbietet?!)  Das gruftige Outfit wird mit einer Wolke Patchouli vollendet. Mit soviel schaurig, schönen Stil bewaffnet gehen wir in die (Szene)Bar unsres Vertrauens und genehmigen uns erst mal ein gutes Gläschen (roten!) Wein. Wenn dieser nicht richtig reinknallt versuchen wirs mit Absinth und starren unterm trinken mit dunkler Arroganz zu unsrem potentiellen gefallenen Engel alias das männliche Abbild unsrer Selbst. Der ist natürlich auch geschminkt wie wir, natürlich gleich perfekt, mit allerhand Schnörkel und Pünktchen um die Augen und sieht so herrlich depressiv aus, wie er da sitzt im Schein der Kerze, mit der er sich übrigens auch höchst gekonnt eine Zigarette anzündet...und dann...

...ach je, ich schweife ab, es sollte keine Liebesgeschichte werden, sondern eine Analyse der Schublade, in die ich ständig gesteckt werde!

Wir Gothics ( so die ganz truen) müssen leider auch arbeiten gehen, um uns unsren düsteren, meist von Aderlass, zuminest kleidungstechnisch, geprägten Lebensstil zu finazieren.Wir verbringen unsre Arbeit meist in Berufen in dem wir so wenig Kontakt mit der Aussenwelt wie möglich haben.
Gerne bezeichnen wir uns auch als Künstler, um zu vertuschen, dass wir in der Jugend versäumt haben etwas gscheites zu lernen oder einfach null Bock haben, unsren Hintern zu Vorstellungsgesprächen zu schleppen. ( Wir haben das mal gemacht, da verlangte der hinterm Schreibtisch doch tatsächlich dass wir zumindest im Job ein klein bisschen weniger Makeup benützen und versuchen sollten, auch mal die Kunden an zu lächeln. NEIN!!! Wir lassen uns nicht verbiegen!NIEMALS!)
Also sind wir einsame Herzen, die mit Zeichnungen von Engeln die am Boden kauern oder stupsnasigen Mädchen die auf Gräbern liegen ihre Zeit verbringen und daneben versuchen, doch endlich das Problem mit der verstimmten Geige in den Griff zu bekommen. ( Wir finden das stilvoll und doch sehr passend, auch wenn wir nur so tun, und nicht mal Noten lesen können.)

Manchmal kommt unsre Freundin  vorbei, die bi ist, manchmal, vorallem gerne in Lokalen, küssen wir die, um zu beweisen wie anders wir doch sind, als der lächerlich bunte Rest der Welt. Mit dieser "Seelenverwandten" ( die uns aber bei einem kleiner Zwinkerer von Chris Pohl in ihre Richtung, ein Messer in den Rücken rammen würde, nur um eine mögliche Konkurrentin ab ..ähm..auszustechen) fahren wir auch einmal im Jahr zu einem großen Gruftievent, um eben genau diese jenigen Künstler zu sehen und zu Unheilig"en"  ( der Name allein schon passt perfekt in unser CD Regal) Klängen unser Tanzbein zu schwingen, oder zumindest ein wenig vor und zurück wippen.
Nach diesen Tagen sind wir erstmal ganz fertig, und umhüllen uns mit einer Art Winterschlaf, der bei uns genau in der gegensätzlichen Jahreszeit stattfindet ,weil wir ja bekanntlich Sonne verabscheuen.

Wenn wir dann wieder im regnerischen Herbst erwachen, geht der ganze Spuk von neuem los!

All diese Klischeegedanken wurden mit etwas Sarkasmus versehen und ein klein wenig überspitzt dargestellt. Ich hoffe ich trete damit niemanden auf die ( in Demonias gebetteten) Zehen. Es ist auch nicht meine Absicht jemanden  damit zu verärgern. Es dient lediglich dazu, meinem Ärger über diesen gestrigen dummen Fragerling und sowieso über alles Bescheid Wissers Luft zu machen. Es scheint ganz gut geklappt zu haben, denn ich fühle mich nun ein wenig besser.

2 Kommentare:

jaquelle hat gesagt…

Hihi ... man soll sowas sowieso lieber nicht immer so bierernst nehmen! =)

Flauschmiez hat gesagt…

*hehehehe* Klasse, sehr passend beschrieben... ;) Musste mehrfach grinsen. ;) Kenne solche Fragereien leider auch... -.-